Donnerstag, 13. September 2007

"Playboy von der Rolle"

So habe ich meinen Wettbewerbsbeitrag zur "Niedersächsischen Hobbykoch-Meisterschaft 2007" genannt. Dahinter versteckt sich eine

"Ballotine vom Kaninchenrücken und Lammfilet auf marokkanischem Couscous mit Kaffeeschaum, Spitzkohl-Lardo-Roll und vanillierter Kaninchenleber; dazu: Mango-Passionsfrucht-Shooter".



Thema ist,wie unschwer zu erkennen, dieses Jahr Kaninchen. Montag war Einsendeschluss, meine Idee hatte ich schon Ende Juli und habe sie sofort in Bild und Text umgesetzt ein eingeschickt.


Und so klingelte gestern mein Handy und ich wurde für den 13. Oktober nach Hannover zum Kochen eingeladen, wo ich dann in einer Stunde diese Kreation für eine Jury kochen darf. Das ganze findet im Küchencenter Staude in Hannover statt. Ich bin sehr gespannt, wer die anderen Kandidaten sein werden und was was sie kochen werden. Jetzt freue ich mich erstmal auf ein tolles Ereignis Mitte Oktober, denn das dauert gar nicht mehr lange;-)

"Wie kommen wir zusammen...

...sternförmig". Das war unser Motto für unser erstes privates "perfektes Dinner" nach leicht abgewandelter Idee. Mit acht Leuten hatten wir uns an diesem Abend zusammengefunden und ich habe es endlich geschafft, nicht alleine kochen zu müssen:-) So hatten wir also aufgeteilt, dass sich jemand um die Vorspeise, jemand um den Zwischengang, zwei um die Hauptspeise und einer ums Dessert kümmern sollte.

Dazu noch jemand für die Tischdeko und jemand für die Getränke. Hört sich nach ner ganzen Menge Arbeit an, die es sicherlich auch war, aber beim gemeinsamen Zusammensein hat man davon wenig gemerkt, man konnte genießen, quatschen und ich denke, wir hatten eine ganze Menge Spaß, was sich auch in unserem Motto des Abends wieder fand. Anfangs noch recht zögerlich, mit dem Spruch "Wie kommen wir zusammen" und ohne Reaktion, klirrten zum Schluss die Gläser bei einem lauthals gesprochenen "Sternförmig" gegeneinander und es erklang ein scharrendes Gelächter. Es war ein großartiger Abend, der nicht nur kulinarisch reizvoll war. Unser "Herbstmenu" sah als Vorspeise eine Gemüse-Kartoffel-Cremesuppe mit Pilzen der Saison vor, darauf folgte als kleine Erfrischung "Tomate Mozzarella 2007", wobei es sich um ein Basilikum-Granité mit getrockneten Mozzarella-Chips und dank Molekularküche fest-flüssige weiße Tomatenessenz handelte, darauf folge ein unvergesslicher, superzarter und richtig leckerer Salzbraten vom Schweinenacken mit Rotweinschalotten, gerösteten Rosmarinkartoffeln und einer Dijon-Kräuter-Sauce. Die passenden Weine gab es ebenfalls dazu, doch zuvor einen sehr leckeren und toll anzuschauenden Aperitif. Doch was wäre so ein Essen ohne ein würdiges Dessert. Es gab eine gestürzte Cappuccino-Crème mit einer so leckeren Schoko-Zimt-Sauce, dass man den Teller am liebsten abgeleckt hätte. Das warf dann auch die Knigge-Diskussion auf, wieso man das eigentlich nicht dürfte;-) Ich hatte mir zwar einen schönen Abend gewünscht, aber dass es so toll wird, hätte ich nie gedacht.

Von vorne bis hinten, von der Tischdeko bis hin zu den netten Gastgebern, vom Wetter, der Musik, ach einfach von allem her war es perfekt und ich freue mich schon jetzt auf den 21.Oktober, wenn es wieder heißt:"Wie kommen wir zusammen, sternförmig...wie gehen wir auseinander, sternförmig...und warum? weil wir so unheimlich sexy sind!"

Herr Lafer, ich komme....

Nach der siebenstündigen Rückfahrt von Traunreut nach Hannover, hatte ich noch einmal drei Stunden Zugfahrt von mir. Doch etwas geknickt, dass es mit dem Finale nichts geworden ist, saß ich also nun im Zug auf dem Weg nach Münster und schaute mir die vorbeiziehende Landschaft an. In Osnabrück musste ich dann umsteigen, in einen "Bummelzug" aus vergangener Zeit und auf den letzten Metern dachte ich mir noch so, wie toll es jetzt wäre, gleich meinen Briefkasten zu öffnen und eine Antwort auf meine Bewerbung für den "Freizeitkoch 2008" von WMF und Herrn Lafer zu haben.

Das ist genau der Wettbewerb, von dem ich hier schon geschrieben hatte, zu dem ich so tolle Zeichnungen von einer Freundin bekam. Was soll ich sagen, ich machte den Briefkasten auf, es lag ein großer weißer Din A-4 Umschlag darin von WMF und er enthilet die Einladung auf die Stromburg von Herrn Lafer zum Wettbewerb "Freizeitkoch 2008". Ich bin erstmal die ganze Zeit vor Freude in meiner Wohnung rumgehüpft, hab ein paar Leute angerufen und freue mich jetzt sehr auf Mitte November. Da darf ich dann von Donnerstag bis Samstag auf die Stromburg des Herrn Lafers fahren (www.johannlafer.de) und werde an einem Nachmittag ein drei Gänge Menu nach seinen Rezepten kochen, so wie sieben weitere Kandidaten, die eingeladen sind. Das findet dann in seiner eigenen Kochscule statt, die auch auf seiner Internetseite zu finden ist. Ansonsten darf ich das köstliche Essen in seinem Restaurant genießen, schon am Donnerstag Abend bei einem Gala-Dinner. Ich bin gespannt und freue mich....

cooking cup 2007

Das Halbfinale vom cooking cup 2007 am Chiemsee war so ein tolles Ereignis, dass ich wirklich erstmal ein wenig Zeit brauchte, um nun darüber schreiben zu können. Es waren einfach so viele tolle Eindrücke, so viel nette Leute die man kennenlernen durfte, so viele tolle kulinarische Eindrücke, dass ich erstmal ein paar Tage in Erinnerungen schwelgen musste, bevor ich nun ein paar passende Worte dafür finde...

Am frühen Morgen des 29. August haben wir unser Hotel, den Michlwirt, nach einem super leckeren Frühstück verlassen. Zwar konnte ich nicht wirklich viel essen, da schon ein bisschen Nervosität vorhanden war, doch das Frühstücksbuffet mit der ganzen Auswahl war für ein gemütliches Hotel in Oberbayern schon umwerfend. So wie auch das Essen dort. Am Abend vorher hatten wir uns mit ein paar anderen teilnehmern an einem großen Tisch zusammen gefunden und ich hatte mit ein Hirschgulasch mit Pfifferlingen und Semmelknödel bestellt, das war "sau lecker";) Und für 7,50€ ziemlich günstig. Aber zurück zum Halbfinale im Vorführzentrum der Firma Siemens in Traunreut. Alleine die Kulisse war umwerfend. Alles in weiß gehalten, alles offen, groß, toll dekoriert, super organisiert und so kam man direkt mit ein paar Leuten, die man vorher nicht kannte ins Gespräch. Und das ging den ganzen Tag so, wenn man mal hier und da beim Kochen zuschaute, probierte und fachsimpelte, oder es zumindest probierte. Um 9:15 Uhr wurde es für uns dann auch schon "ernst", denn wir waren im ersten Durchgang dran, hatten 15 min zum Aufbauen, Bereitstellen und konnten noch einmal tief durchatmen. Dann ging es auch schon los, wir wurden dabei von einem Kamerateam von VOX gefilmt für die Sendung "Wissenshunger". Während des Kochens noch ein paar Fragen beantworten zu müssen, fiel nicht wirklich schwer, es lockerte das ganze sogar ein wenig auf. Auch fiel die NErvosität dank der lieben Unterstützung eines Damenteams, das mir noch ein paar "Rescue-Drops" mitbrachte und dem netten Päckchen, dass ich von Janna ins tiefste Bayern geschickt bekam und das unter anderem ein lilanes Glücksbärchi mit Hufeisen enthielt:-) Nach 55 Minuten mussten die Teller für die Jury fertig sein, was auch gut bei uns klappte. Leider blieben dann nur noch 5 Minuten zum Aufräumen, was für uns leider zu wenig Zeit war, um die Küche so zu verlassen, wie wir sie vorgefunden hatten. Dafür brauchten wir als Männerteam halt ein paar Minuten länger, und es ist ja auch kein Abwaschwettbewerb, trotzdem gehörte es zu den Beurteilungskriterien. Und so sah unser Teller dann aus, bzw unsere Schieferplatte mit der offenen Matcha Lasagne, mit Jakobsmuscheln unter einer Bergpfefferkruste, asiatischer Riesengarnele, karamellisiertem Orangenspargel und Ingwer-Yuzu-Reduktion.
Danach konnte ich dann in aller Ruhe den anderen Teams beim Kochen zuschauen und irgendwann hatte ich nur noch einen kleinen Teelöfel in der Hand und durfte mal hier probieren, mal dort probieren und das war für mich einfach ein toller Genuss. Ich denke in der Jury wäre ich prima aufgehoben gewesen, denn ich hätte am liebsten alles probiert. Gegen 19 Uhr sollte es die Juryentscheidung geben, was aber nicht der Fall war. Es dauerte noch über eine Stunde, bis die Jury anfing die Plätze zu verkunden, denn es war anscheinend eine schwere Entscheidung.

Bei so tollen Gerichten und einem so hohen Niveau sehr gut nachvollziehbar. Und trotzdem gab es von einzelnen Jurymitgliedern noch ein so nettes Feedback, dass an sich alles sehr stimmig war, sie sehr begeistert waren und das einzige was zu bemängeln war, der Spargel war, der ihnen leicht zu süß war, mehr nicht. Anscheinend also eine wirklich knappe Entscheidung. Die fünf Finalteams werden heute in einer Stunde ihr Finale beginnen. Ich sitze daheim am Schreibtisch, denn auch wenn es ein toller zweiter Platz geworden ist, hat es für Kapstadt leider nicht gereicht. Jetzt drücke ich den Teams da "unten" ganz doll die Daumen, denke dass sie viel Spaß haben werden und bin gespannt, was dieses Jahr der "Warenkorb" war.